Luuise

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Heinz Bayer hat in seiner Session vom 20.11.2018 das Projekt „Luuise“ vorgestellt, das aus der Schweiz kommt. Er ist selbst sehr aktiv bei Luuise, zu dem es nähere Infos hier gibt. Heinz‘ Ausgangspunkt war die Hattie-Studie, die man laut ihm 3x lesen müsse, bis man sie versteht oder anwenden kann. Hattie hat in dieser riesigen Meta-Studie versucht herauszufinden, was hohe Effektstärken auf Unterricht hat. Wesentliche positive Faktoren auf Unterricht sind demnach:

  • Kollegen arbeiten zusammen / reden über Unterricht
  • Schüler_innen wissen wo sie stehen
  • Vorwissen hat den größten Effekt = Es kommt auf den Schüler an – nicht auf den Lehrer (das wurde verwirrend interpretiert)
  • Feedback in alle Richtungen
  • Beziehung auf Augenhöhe

Lernen und Lehren mithilfe von Feedback sichtbar zu machen

Luuise versucht auf dieser Basis ein Gegengewicht zu den verbreiteten externen Evaluationen aufzubauen. In Baden-Württemberg wurden bislang etwa 80 Fachleiter von Berufsschulen zu sog. Luuise-Coaches ausgebildet. Es geht darum, Lernen und Lehren mithilfe von Feedback sichtbar zu machen, insbesondere wenn im Unterricht eine sog. „Knacknuss“ geknackt werden muss. Luuise wird dabei zum Instrument der Schüler_innen. Die Lehrpersonen nehmen damit die Lernenden ernst, was für Heinz immer das Entscheidende ist. Beispiele für solche Knacknüsse können sein:

  • Beispiel 1: Wenn immer 10 Minuten Unruhe zu Stundenbeginn herrschen, kann Luuise bei der Reflexion helfen.
  • Beispiel 2: Zum Thema Motivation werfen alle Schüler_innen am Ende jeder Stunde z.B. eine Murmel in vorbereitete Fächer und beantworten damit eine Frage, z.B. nach der Motivation in dieser Stunde.
  • Beispiel 3: Wie viel wird im Unterricht gequatscht? Mit Schieberegeln machen sog. „Wächter“ die Lautstärke aller Schüler sichtbar, die aber keine Konsequenzen haben.

Das Ziel von Luuise: Mindestens 80% erreichen ein vorher gemeinsam definiertes Ziel. Alle geben etwas ab und sind beteiligt. Das Visualisieren macht es transparent und im Anschluss wird das Beobachtete diskutiert. Im Idealfall macht an einer ganzen Schule z.B. jede Lehrperson 1x pro Jahr ein Luuise-Projekt. Wichtig ist dabei, dass alle ihr  eigenes Instrument des Sichtbarmachens entwickeln müssen, wie z.B. Strichlisten, aus Zetteln eine Schlange bilden, Murmeln auf Skala, +/-Bereich in Kästchen eintragen zu den Kategorien „Ich“, „Wir“, „Alle“ und „Lehrer“, etc.

Mehr dazu in einem Blog-Beitrag von Heinz, wo es auch diese Überblick-Skizze von Otto Kranz gibt.

Gauss meets Luuise – Lizenz: CC-BY, Autor Otto Kranz

Heinz hat auch ein Video gedreht:

 

 


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